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Feindseligkeit führt zum Ende jeglichen Dialogs



Im Genfer Presseclub musste ich am Morgen des 24. Mai feststellen, dass meine zehn Interviewfragen für Dr. Herbert Winter, den Präsidenten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), noch bevor er Platz genommen hatte, von seinem Redepult verschwunden waren, ebenso wie mein Avrupaforum- und Ustinovforum-Artikel "Rassismus und Antisemitismus heute" von seinem Pult und dem von Pinchas Goldschmidt, dem in Zürich geborenen Großrabbiner von Moskau.

Was war geschehen? Zwar konnte die Pressekonferenz zum Thema "Die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft im Faktencheck" ansonsten reibungslos durchgeführt werden, aber alle waren ratlos, was mit meinen Dokumenten geschehen war, und dies hatte zur Folge, dass ich mangels jeglicher Erklärung und Entschuldigung vonseiten des Presseclubs diesem meine langjährige Mitgliedschaft unverzüglich kündigte. Natürlich schwiegen die Medien zu diesem Skandal…

Nun ist es kein Geheimnis, dass ich mit beiden Referenten übereingehe, dass die Muslime und Juden in Sachen Diskriminierung in Europa an einem Strang ziehen, und sich Juden nur dort wohl fühlen können, wo es auch anderen religiösen Minderheiten gut geht. Diese Botschaft wird insbesondere von Pinchas Goldschmidt bei vielen Gelegenheiten und in vielen Ländern in Bild und Ton und in Interviews unmissverständlich ausgedrückt. Feindselige Graffiti und Schweinsköpfe vor Moscheen und Synagogen sind schon alarmierend genug.

Die neue Feindseligkeit, auf die heute Juden stoßen, verstärkte sich angesichts der von Populisten geschürten Ängste vor Migranten und Terroristen. In meinem Avrupaforum-Artikel "Unter falscher Flagge" wies ich darauf hin, dass muslimischen Flüchtlingen vieles untergeschoben wird, was in Wirklichkeit durch deutsche, iranische und andere Provokateure und Täter verursacht wurde…

Auf der anderen Seite befinden sich die scheinheiligen Gutmenschen, die sich "dank" der Sünden ihrer Eltern und Großeltern in Sühnestolz suhlen, wie der Außenminister Sigmar Gabriel dank seines Nazivaters, und die evangelische Meinungspäpstin Margot Käßmann. Letztere plädierte ja bekanntlich dafür, auf Terrorakte nicht mit Gewalt und Hass zu reagieren, sondern zu "versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen."

Es hat sich eine "schwarze Rechte" in Europa gebildet und Angela Merkel ist ihre heimliche Prophetin. Alle, die nicht mit der herrschenden Staatsdoktrin übereingehen, werden niedergemacht. Ihr Justizminister Heiko Maas, der ja nichts dafür kann, dass er dem Adolf Eichmann physisch ähnelt, will alles zensieren und/oder sperren, was systemkritisch ist. Dabei wird das Grundgesetz mit Füßen getreten, und die darin verankerte Meinungsfreiheit ohnehin.

Wie der jüdische Schriftsteller Henryk M. Broder vor kurzem erwähnte, empfiehlt die Kanzlerin zur Lösung des Flüchtlingsproblems eine "nationale Kraftanstrengung". Früher hieß es "Endlösung", auf die allerdings eine "Wiedergutmachung" folgte. - Gestern noch war die Parole "Refugees welcome!", heute jedoch "Refugees go home". Aus der Willkommenskultur wurde jetzt z.B. die Rückschickung von Afghanen in ihr tot-"sicheres" Herkunftsland. Man spricht neuerdings wieder von nordischen Ländern und Premierministern… Der Publizist Johannes Gross (1932-1999) hatte festgestellt: "Je länger das Dritte Reich tot ist, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen". – Wie aber wird das Narrativ der Deutschen wohl in weiteren 70 Jahren lauten?

Auf solche Art und Weise werden labile Wutbürger noch mehr aufgestachelt – bis hin zu Gewalttaten. Richtet sich der Hass gegen "solche, die noch nicht so lange bei uns wohnen," so kann es schon zu Ausrastern vonseiten derer kommen, "die schon länger hier wohnen," oder sogar hier geboren wurden, also vonseiten Biodeutschen. Ein solches Phänomen existiert auch auch in anderen Ländern, vor allem in den USA, wo aufgrund liberaler Waffengesetze der größtmögliche Schaden angerichtet werden kann, notfalls "nur" mit Messer und Axt, wie in Europa. Man nennt dies "hate crimes" – Hassverbrechen. Auslöser kann alles sein, auch ein ungesühnter "Ehrenmord" und andere "Privilegien" von Zuwanderern.

Für unsere Zweimonatsschrift "Siyaset" (Politik) hatte ich nacheinander versucht, mit einigen hochrangigen Antifaschisten und Antirassisten ein Interview durchzuführen. Aber sobald diese Promis realisierten, dass ich merkelkritisch bin, also ihre deutschen -Subventionen und Bücherverkäufe gefährden könnte, hörte ich nichts mehr von ihnen. Nicht, dass sie mir absagten – nein, sie antworteten einfach nicht mehr auf meine besorgten Nachfragen. Dies ist die übliche Verachtung der arroganten Elite gegenüber kritischen Journalisten…

Diese Menschen, meist Angehörige der Geisteselite, sind also nicht mehr zu einem Dialog fähig. "Wenn Du argumentieren willst, rate ich Dir die Mülltonne an der Straßenecke" hatte mir ein bedingungsloser Mélenchon-Anhänger empfohlen. Meine in Genf veranstalteten "conférences-débats" über heikle Fragen zogen sowieso keine jungen Zuhörer an, weshalb ich meine diesbezüglichen Bemühungen aufgab. Allerdings muss anerkannt werden, dass auch in Deutschland junge Menschen gewaltsam gegen die Polizei vorgehen, wenn diese einen Mitschüler oder Mitschülern von der Schule weg in Abschiebehaft nehmen will.

Als im "paradiesischen" Taormina der G7-Gipfel tagte, durften in Sizilien keine Rettungsschiffe mit Flüchtlingen an Bord anlegen, sondern sie mussten nach Neapel weiterfahren. Die Flüchtlinge, ob tot oder lebendig, wurden einfach ausgeblendet, auch in den Medien. Dies allein zeigt schon die Unmenschlichkeit des Systems. Dies hat nichts mit Donald Trump zu tun, denn obwohl die von ihrem Volk "Mutti" gerufene gefühlskalte Bundeskanzlerin kinderlos ist, ist immerhin nur die Rede von "Merkels toten Kindern", und auch in der Ägäis werden bald wieder tote Kinder als makabres Strandgut angespült werden…

Wir sehen immer mehr, auch jetzt nach dem Besuch des indischen islamfeindlichen Premierministers Narendra Modi in Berlin, in dessen "größter Demokratie der Welt" Kastenwesen und Kinderarbeit herrschen, dass eine demokratische Staatsform noch keine Garantie für die Anwendung von humanen Regeln ist. Immerhin ist die westliche Form der "Demokratie" auf das antike Athen und auf die USA des 18. Jahrhunderts zurückzuführen. Dort hatte jedoch nur eine Bürgerelite das Wahlrecht bzw. wirklichen Anteil an der Gestaltung ihres Staates. Die anderen Menschen waren rechtlos – Sklaven und "Eingeborene".


Author : Harry R. WILKENS

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