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Wieso haben manche Muslime keine Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche?

Writer's picture: Prejudice Awareness Prejudice Awareness

Updated: Mar 15, 2021



Ins Sommerloch fiel die "Enthüllung", dass in der Schweiz und anderen deutschsprachigen Callcentern muslimische und andere fremdstämmige Mitarbeiter sich bei den Anrufern mit einem urschweizerischen bzw. urdeutschen Namen melden. Das klappt natürlich nur, wenn man Schweizerdeutsch oder zumindest Hochdeutsch beherrscht.


Anders ist es bei "denen, die noch nicht so lange bei uns leben", und ihren Namen – oder wenigstens Vornamen – bei der Einbürgerung und im jetzigen "Leitkultur"-Hype eindeutschen lassen, was mehr oder weniger gut gelingt, wie bei dem Münchner deutsch-iranischen Doppelbürger und McDonald-Attentäter David Sonboly, dessen Vorname ursprünglich "Ali" war, und so immer noch in seinem iranischen Pass stand…


Es gibt Vorbehalte, die Dienste von Sicherheits-, Wartungs- und -Reinigungspersonal muslimischer Abstammung für bestimmte empfindliche Örtlichkeiten, wie Flughäfen, diplomatische Vertretungen und andere Unternehmen zu beanspruchen. Sogar wenn man schon eingestellt ist, muss man sich auf eine fristlose Kündigung gefasst machen, wie 35 Gepäckträger des Genfer Flughafens Cointrin im Dezember 2015. Gerade eine solche kollektive Diskriminierung von Muslimen kann dazu führen, dass ganze Familien ins Unglück gestürzt werden und dies zu einer Radikalisierung von Familienmitgliedern, Freunden und sonstigen Empörten führt...


Es gibt immer wieder von oben her angepriesene Programme, die Illegalen Hoffnung machen, dass sie sich regularisieren lassen können. Jedoch führt dies meistens dazu, dass diese Bedauernswerten aus dem Dunkel ins grelle Licht der Öffentlichkeit treten bzw. gezerrt werden und ihre Abschiebung riskieren. Es sei denn, sie erfüllen wirklich alle Kriterien zur Legalisierung ihres Status, was am besten mit der Unterstützung einer Gewerkschaft, einer Hilfsorganisation oder eines – bisweilen teuren – Rechtsanwalts gelingen kann.


Und gerade dies ist das Dilemma bei dem offiziell im Februar dieses Jahres in Genf bekanntgegebenen und mit großem Trara lancierten, obwohl schon seit einigen Jahren stillschweigend getesteten Programm "Papyrus". Dieses Programm richtet sich insbesondere an in Haushalten, in der Gastronomie und auf dem Bau tätige Illegale aus Lateinamerika, dem Balkan und den Philippinen. Allerdings gibt es rund 13.000 Illegale und Papierlose in Genf, und nur rund 2.000 davon kommen für eine Regularisierung in Betracht. Zudem wollen langjährige treue Hausangestellte und andere gut mit ihrem Arbeitgeber auskommende SchwarzarbeiterInnen diesen nicht verraten… Seit 2015 konnten rund 600 legalisiert werden, einige Hundert mehr sollen folgen, und darunter soll es auch Muslime geben, vor allem wohl aus dem Kosovo…


Doch manchmal haben Muslime und Schwarzafrikaner sogar bessere Chancen als Einheimische, oder solche, die wie Einheimische aussehen. 1966 war ich auf Arbeitssuche in Paris. Dort suchte man Lagerarbeiter für ein großes Kaufhaus. Ich stellte mich mit einem Dutzend Nord- und Schwarzafrikanern vor. Die Dame von der Personalabteilung frug jeden: "Können Sie lesen und schreiben?" Als ich an der Reihe war, wollte sie nur wissen, woher ich kam: "Aha, aus der Pfalz!", war ihre Antwort, "désolée, wir nehmen keine Deutschen".


Die UN, ONGs und sonstige internationale Organisationen und Unternehmen sind froh, wenn mehrsprachige Muslime für sie arbeiten. Gerne spricht man auch von den ein Schweinegeld verdienenden Vorzeige-Immigranten, wie dem Schwarzafrikaner, der die Schweizer Großbank Crédit Suisse leitet, und den mehr oder weniger betuchten Muslimen, die natürlich unauffällig auftreten, es sei denn, sie kommen direkt aus den Golfstaaten und legen ihre Kluft nicht ab. Im Grunde ist das ganze Arbeitssucheproblem nur eine Klassenfrage…


Aus dem Bestseller und Film "Wüstenblume" wissen wir, dass es auch ein somalisches, muslimisches und beschnittenes Nomadenmädchen ganz nach oben schaffen kann, in die internationale Modelszene und zur UN-Sonderbotschafterin. Das pakistanische Muslim-Mädchen Malala musste ebenfalls erst Unbill erleiden und kann sich jetzt in Oxford, wie weiland Benazir Bhutto, auf eine große Karriere vorbereiten. Ain al muschkila? Sorun nerede? – Wo ist also das Problem? Muslime müssen halt etwas leidensfähiger sein…

Dieser Artikel wurde in den Tagen geschrieben, in denen die islamfeindliche Propaganda vonseiten des birmanischen Regimes und seiner Unterstützer in Indien, Europa und den USA besonders vehement war.


Author : Harry R. WILKENS

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